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TD 124 - Tipps und Tricks

Und, lohnt es sich, auch heutzutage noch mit einem so alten Plattenspieler Musik zu hören ?

Auf jeden Fall !

Jede Menge moderner Plattenspieler steckt so ein Klassiker, wenn er richtig behandelt und ausgerüstet wird, locker in die Tasche, und selbst sehr teure Modelle müssen sich warm anziehen, wenn sie gegen einen TD 124 mit 12-Zoll-Tonarm und Ortofon SPU antreten müssen.

Wenn man so ein Schätzchen ausgegraben hat, sollten eine Reinigung und ein Ölwechsel an erster Stelle stehen, und danach sollten die Funktionen getestet werden.

Zuerst : Grundreinigung und Wartung

Innen sind die Geräte, wenn sie in einer Zarge eingebaut sind und die Bodenplatte nicht fehlt, meist sauber, äußerlich sehen sie jedoch oft nicht mehr besonders toll aus. Das lässt sich aber durch eine intensive Politur rasch beheben, denn die Lackierung ist meist in Ordnung und es muss eben nur die Staub- und Fettschicht entfernt werden, die das edle Grau des 124/II oder die cremefarbene Lackierung der ersten Serie matt und stumpf erscheinen lassen.

Vorher ...

... und nachher.

Zuerst sollten Sie den Tonarm samt seinem Brett entfernen - Sie müssen dazu nur die drei verchromten Schrauben lösen, mit denen das Armbrett mit dem Chassis verschraubt ist. Natürlich ist vorher das Tonarmkabel zu lösen, und ggf. müssen Sie auch noch die Erdung des Tonarmkabels von der Masseschraube am Chassis lösen. Wenn der Arm samt Brett beiseite gelegt ist, haben Sie viel mehr Platz zum bequemen Arbeiten.
Zum Abnehmen des Tellers empfehle ich folgende Vorgehensweise : da Lagerschaft und Lagerbuchse hochpräzise Teile sind, sollte man den Teller nicht zusammen mit dem Lagerschaft hochziehen und abnehmen, da ein Verkanten - was bei dem Gewicht des Tellers durchaus vorkommen kann - beim Herausziehen und Wiedereinsetzen die polierten Oberflächen doch beschädigen könnte.
Wenn man den Aluminium-Subteller abnimmt und auf den grünen Stahlteller (sofern Sie keinen mit dem antimagnetischen Aluteller nachgerüsteten 124er Ihr Eigen nennen - in dem Fall ist der Teller grau) schaut, kann man drei Schrauben erkennen, mit denen Teller und Lagerschaft verbunden sind. Wenn man diese Schrauben löst, kann man den Teller abnehmen und der Lagerschaft bleibt erstmal, wo er ist.
[Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass hier auch andere Meinungen vertreten werden : der wahrscheinlich größte TD-124-Spezialist überhaupt, Bernhard Streit aus der Schweiz, weist darauf hin, dass Schwungrad und Achse nur zusammen aus der Lagerbuchse gezogen werden sollten, da nach einem Trennen von Lagerschaft und Schwungrad zum korrekten Zusammenfügen dieser beiden Teile eigentlich die Kontrolle genauer Messinstrumente von Nöten sei.
Meiner persönlichen Erfahrung nach ist dies aber nicht von solch gewaltiger Bedeutung - die Teile passen derart satt und laufen so perfekt, dass eine peinlich genaue Optimierung mittels hochpräziser Messeinrichtungen nicht unbedingt notwendig ist, um eine exzellente Performance zu erreichen.]

Jetzt ist der Blick frei auf die Antriebsmechanik :

Rechts das 80 mm durchmessende Reibrad, dann das Stufenrad, links davon der wie ein Halbmond geformte Magnet für die Pitch-Regelung und ganz links schließlich der Antriebspulley auf der Motorachse. Der Riemen läuft um Pulley und Stufenrad.
Der Lagerschaft wurde in der Buchse belassen, die drei Schrauben sind gut zu erkennen.

Die Laufflächen von Stufenrad und Pulley (plus der Innenrand des Plattentellers, an dem das Reibrad läuft) sollten gesäubert werden (Waschbenzin, Alkohol), ebenso sollten Riemen und Reibrad mit einem geeigneten Gummi-Pflegemittel gesäubert bzw. behandelt werden. Das Reibrad sollte auf “Dellen”, also abgeflachte Stellen, untersucht werden. Diese können entstehen, wenn der Plattenspieler längere Zeit eingeschaltet aber stromlos gelagert wurde und das Reibrad so am Tellerinnenrand anliegt. Man kann solche abgeflachten Stellen leicht fühlen, noch besser hört man sie aber, wenn der Plattenspieler in Betrieb genommen wird - es klackert dann regelmäßig (und extrem enervierend). Abhilfe ist in einem solchen Fall nur mit einem neuen Reibrad möglich, und die sind leider rar und entsprechend teuer. Etwas besser sieht die Ersatzteilversorgung aus, wenn es um die Riemen geht - auch nicht billig, aber es sind Nachbauten erhältlich.
Stufenrad und Reibrad sollten auf leichten Lauf überprüft werden, ggf. wirkt ein Tröpfchen Öl da Wunder - es sollte natürlich nicht mit den Gummiteilen in Berührung kommen.

Wenn der Lagerschaft vorsichtig herausgezogen wurde, sollte man diesen und das Innere der Lagerbuchse sorgfältig von den Resten des alten Öls befreien.
Zur Zeit benutze ich noch ein Öl, welches die Firma Faller für die Motoren ihrer Modellflugzeuge und -boote anbietet, und beträufele sowohl die Wand der Buchse als auch die Oberfläche des Schaftes (und die Kugel an seinem unteren Ende) ausreichend mit Öl, dann setze ich den Schaft wieder ein. Es dauert einige Zeit, bis er sich gesetzt hat, schließlich sind die Teile mit sehr geringen Toleranzen gefertigt - also etwas Geduld bitte. NICHT gewaltsam runterdrücken !

Wenn der Lagerschaft schließlich seinen Weg nach unten beendet hat und sich leicht dreht, kann der Teller wieder aufgelegt und mit den drei Schrauben befestigt werden.
[Siehe dazu die kontroversen Ausführungen weiter oben.]

Jetzt steht einem ersten Funktionstest nichts mehr im Wege - den Stecker in die Steckdose und einfach mal auf 33 schalten.
Im Normalfall genügt es meiner Meinung nach, wenn der (nicht vom Profi revidierte) Motor innerhalb weniger Minuten seine Soll-Drehzahl erreicht und diese auch hält (leicht mittels des Stroboskops zu überprüfen). [Unter Profis gilt das Erreichen einer stabilen Soll-Drehzahl innerhalb weniger SEKUNDEN als erstrebenswert - für uns "Normalos" (ohne weitergehende Erfahrungen in Wartung von Motoren und Lagern, zu dieser Gruppe zähle ich mich auch selbst) genügen "etwas kleiner gebackene Brötchen" aber durchaus. Auch wenn es drei oder vier Minuten dauert, bis die Soll-Drehzahl "steht" - wichtig ist, DASS sie steht und nicht schwankt.]
Wenn er etwas zu schnell oder zu langsam läuft, kann man erstmal mit Hilfe der Drehzahlfeineinstellung versuchen, regulierend einzugreifen - vielleicht ist nur eine geringe Korrektur erforderlich.
Mann kann auch etwas mit dem Abstand des halbmondförmigen Magneten zum Stufenrad experimentieren - je näher der Magnet kommt, desto größer wird die Bremswirkung und umgekehrt.

Wenn allerdings mehr als 5 Minuten zum Erreichen der Soll-Drehzahl benötigt werden, größere Gleichlaufschwankungen auftreten oder sich der Motor sogar ganz weigert, seinen Dienst zu verrichten, obwohl er vielleicht durch hör- bzw. fühlbares Summen/Vibrieren anzeigt, dass er “Saft” bekommt, dann ist möglicherweise das Öl im Motor selbst verharzt und man muss entsprechend reagieren.

Dies bedeutet leider Ausschalten, Stecker ziehen, Teller abschrauben und abnehmen. Der Plattenspieler muss dann herumgedreht werden, deshalb sollte der Lagerschaft entweder herausgenommen oder zumindest gegen Herausrutschen gesichert werden.

Der im Bild sichtbare Deckel des Motor kann nach Lösen von vier Schrauben abgenommen werden, man sieht dann den Trommelanker des Induktionsmotors. Die Achse des Ankers kann dann leicht gesäubert werden, ebenso sollte die im Motordeckel befindliche Lagerbuchse, in der die Ankerachse läuft, gereinigt werden, denn dort sitzt meist das verharzte Altöl.
Man kann den Anker natürlich auch komplett aus dem Motorgehäuse herausnehmen, muss dazu allerdings vorher den Antriebspulley, der mit zwei Schräubchen gesichert ist, entfernen.

Pulley       Motor, Deckel abgenommen       Anker m. Lagerkugel       Lagerbuchse im Motordeckel

Nach erneutem Zusammenbau aller Teile (den Pulley achsbündig montieren, zuerst die schwarze, dann die helle Madenschraube leicht anziehen) sollte der Thorens jetzt eigentlich störungsfrei laufen. Wenn nicht, liegt das Problem nochmal woanders und ich selbst bin leider jetzt auch erstmal mit meinem Latein am Ende.

Ein paar Worte noch zu den Motoren für den TD 124 : bekanntermaßen stellte die Fa. Papst in Jahr 1977, als Thorens endgültig keine E50-Motoren mehr für die bereits seit Jahren nicht mehr hergestellten 124er liefern konnte, ihren sogenannten Außenläufer vor.
Papst-Außenläufer sind sehr selten anzutreffen und wenn Sie doch mal einen entdecken, z. B. bei eBay, so wird er vermutlich sehr hoch gehandelt werden, weil er landläufig als der bessere (weil neuere bzw. modernere) der beiden Motoren angesehen wird.
Dieser Meinung kann ich mich jedoch nicht anschließen !
Einer meiner 124/II ist mit dem Papst-Motor ausgerüstet, und ich empfinde ihn als lauter als die Originalmotoren in anderen mir bekannten TD 124/II, außerdem überträgt auch er durchaus Vibrationen ins Chassis - weniger als der Originalmotor im TD 124 der ersten Serie (die mit nur je einem Dämpfungsgummi pro Motoraufhängungspunkt), aber eben doch mehr als der gute alte E50-Motor mit der im 124/II modifizierten doppelten Aufhängung (längere Achsen, je zwei Dämpfungsgummis pro Aufhängungspunkt).
Sollten Sie also mal über einen Papst-Motor "stolpern", so erwarten Sie nicht zu viel - einen Quantensprung werden Sie nicht erleben. Einen Motor in Reserve zu haben ist bestimmt nicht verkehrt, also schlagen Sie ruhig zu, wenn der Preis stimmt. In einen Steigerungswahn verfallen sollten Sie allerdings nicht, das ist der Papst-Außenläufer nun auch nicht wert.

Hier noch ein Tipp für die Besitzer eines TD 124 der ersten Serie : wie bereits angesprochen werden durch die Aufhängung des Motor beim TD 124 mit nur je einem Gummi pro Befestigungspunkt deutlich mehr Vibrationen ins Chassis übertragen als beim 124/II, im Fall meines 124ers konnte ich die Vibrationen fühlen, wenn ich einen Finger auf das Headshell gelegt habe. Natürlich konnte ich es auch hören, wenn die Nadel in die Einlaufrille eintauchte. Das Geräusch ging zwar mit Beginn der Musik unter, aber es war auch zwischen den Titeln wieder deutlich hörbar.
Hier ein Bild eines TD-124-Motors mit kurzen Aufhängungen (für je einen Gummipuffer : Bild
Und hier das Gegenstück vom TD 124/II, längere Aufhängungen für je zwei Gummipuffer : Bild
Ich möchte hier kurz eine schnell und mit einfachen Mitteln durchführbare Lösung zeigen, die bei mir dauerhaft geholfen hat : das Abstützen des Motor von unten.
Es muss ja nichts weiter getan werden, als den Motor minimal “anzuheben”, sodaß die Gummipuffer entlastet werden. Also habe ich eine Sandwich-Konstruktion unter den Motor gestellt : zu unterst ein Papiertaschentuch (z. B. das legendäre Tempo), darauf eine dünne Metallscheibe und darauf wiederum  - Achtung, jetzt kommt’s - eine Gummidichtung aus dem Sanitärbereich (Durchmesser etwa 60 mm, Höhe, etwa 25 mm, geriffelt, der “normale” Einsatzort für Dichtungen dieser Art befindet sich meist auf der Rückseite von Toilettensitzen, die dient dort zur Abdichtung des Wasserzulaufs aus dem Spülkasten).
Diese Dichtung hat eine ca. 30 mm große Öffnung (für den Wasserzulauf) und kann so prima den Motor abstützen, ohne dessen Wärmehaushalt zu stören.
Man muss natürlich etwas mit der Höhe dieses Unterbaus experimentieren, je nach Höhe der Zarge bzw. Einbauhöhe des Chassis bzw. Abstand Motor-Bodenplatte, aber die Grundidee dürfte klar sein.
Seitdem ist bei mir jedenfalls Ruhe !

Ein weiteres Problem, welches sich bei der Inbetriebnahme eines TD 124 bzw. 124/II bemerkbar machen kann, sind Schleifgeräusche, nachdem der Aluteller mit Hilfe der Start-/Stopp-Einrichtung angehoben - also gestoppt - wurde.
Die Ursache dafür liegt in einem zu geringen Abstand des angehobenen Alutellers. Man kann dies allerdings justieren und das Problem so beheben.

Auf dem dritten Bild auf dieser Seite (scrollen Sie bitte nochmal etwas nach oben) können sie im oberen Bereich des Fotos den halbrunden Metallbügel erkennen, der den Aluteller anhebt. Bei Betätigung des Hebels in 9-Uhr-Position (auf dem Bild NICHT mehr sichtbar) wird dieser Bügel auf drei aus dem unter dem Bügel liegenden Rand des Chassis herausragende stumpfe Schraubenenden geschoben und somit etwas angehoben - dadurch wiederum hebt der Bügel den Aluteller an.
Schleift nun beim Plattenwechsel das sich weiterdrehende Schwungrad an der Unterseite des angehobenen Alutellers, so müssen eine oder mehrere dieser Schrauben so gedreht werden, dass ihr Kopf eine Winzigkeit mehr nach oben heraussteht und den Bügel somit eben diese Winzigkeit mehr anhebt - das reicht schon, das Schleifgeräusch ist dann verschwunden.
Jede der drei Schrauben ist mit einer Kontermutter gesichert, man muss also erst diese Mutter lösen, um die Schraube selbst drehen zu können (oft reicht übrigens eine halbe Drehung) - danach wieder sichern.
Weitere Bilder zur Veranschaulichung gibt es hier auf der TD-124-Page von Rudolf A.. Bruil.

Die Einstellung selbst kann allerdings etwas nervig werden, denn wenn man die Schrauben zu weit herausdreht, dann schleift der Aluteller während des laufenden Betriebes an dem Bügel !
Also nicht verzagen - Sie schaffen das schon ...

Hier noch einige Bilder der verschiedenen Teller :
Standard-Eisenteller von oben
Standard-Eisenteller von unten
Aluteller von oben
Aluteller von unten
Adapter zur Montage des Alutellers
Alu-Hilfsteller von oben (erste Serie, bem 124/II sieht die Matte etwas anders aus)
Alu-Hilfsteller von unten

Die Zarge

Meine Erfahrungen habe ich mit großen Originalzargen gemacht.      Bild 1   Bild 2
Diese sehen zwar “original” aus und gefallen mir persönlich sogar recht gut, sind aber aus ziemlich dünnen Materialen gefertigt, die Bodenplatte verdient ihren Namen eigenlich gar nicht und die winzigen Hartgummipuffer, die als Füße dienen, kann man erst recht vergessen.

Auf Grund seiner Gesamtmasse und des schweren Motors braucht der TD 124 jedoch eine deutlich massivere Zarge.

Die Firma Loricraft, die sich auf die legendären britischen Reibradlaufwerke Garrard 301 und 401 spezialisiert hat und auf deren Basis sogar weiterentwickelte Modelle (501 und 601) fertigt, hat eine Zargenform konzipiert, die auch für den Thorens TD 124 ideal ist.
Vereinfacht gesagt sind es vier stabile Wände mit Trägern in den Ecken, in denen in Vertiefungen Squashbälle liegen, auf denen schließlich die ebenso dicke Deckplatte mit dem eingebauten Laufwerk liegt. Eine stabile Bodenplatte mit anständigen Füßen komplettiert das Ganze.
Hier ein Bild meiner Zarge für den Garrard 301.

Aus einfachem MDF habe ich mir eine solche Zarge gebaut (noch ohne Bodenplatte) und einen
TD 124 Mk. II eingebaut, hier zu sehen mit einem Tonarm von Audio-Technica.

Hier die endgültigen Zargen, einmal für den 124er mit einem, einmal mit zwei Tonarmen :

Als Füße verwende ich große Gummidichtungen aus dem Sanitärbereich.
Die Gummidämpfer auf den Trägern meiner Zarge sind übrigens auch keine Squashbälle sondern Mini-Pucks der Fa. Transrotor.

Tonarme und Tonabnehmer

Eins vorneweg : ich mag Klassiker und kann mit modernen Konstruktionen wie Schröder, Graham oder SME V nichts anfangen, sie gefallen mir einfach nicht. Und auch wenn ein Garrard oder ein Thorens mit einem solchen Arm und einem Lyra Parnassus wahrscheinlich traumhaft klingen, so sind sie nicht die Objekte meiner Begierde.

Auf einen TD 124 gehören eigentlich nur die Arme von Thorens/EMT, der TP 14, klassische Ortofon-Arme oder die Modelle 3009 bzw. 3012 von SME. Dann stimmt auch die Gesamtoptik.

Zwei meiner 124er kamen mit 3012ern, den dritten habe ich mit einem 3009 ausgestattet, wobei auch, wie oben schon im Bild zu sehen, auch ein Audio-Technica AT 1005 II mal ein Gastspiel gegeben hat. Der ist übrigens ebenfalls ein mbMn unterschätzter Klassiker.

Zum TP 14 und zu seinem EMT-Pendant 929 kann ich nichts sagen, die hatte ich nie, und dasselbe gilt für die Ortofon-Arme, die es zwar als Neuauflage gibt, aber für mich zu teuer sind. Gut gepflegte Originale sind übrigens oft noch teurer.

Zu den SMEs : wenn wir mal die ersten Versionen, die selten angeboten werden und auch entsprechende Sammlerpreise erzielen, beiseite lassen, so gibt es drei Varianten :
3009 bzw. 3012 Series II (gebaut bis 1972), dann die Improved-Version - nur 3009, zwei Modelle - sowie die 1981 vorgestellte R-Modelle in 9-, 10- und 12-Zoll-Ausführung.

Genauere Informationen zu diesen Armen gibt es hier

Die Arme der Series II und die R-Modelle sind auf Grund ihrer höheren effektiven Masse recht universell einsetzbar, während die Improved-Modelle nicht für Systeme mit niedriger Nadelnachgiebigkeit (=Compliance) geeignet sind.

Durch das universelle SME-Bajonett können an diesen Armen (mit Ausnahme der Improved-Variante mit festem Headshell) die Headshells gewechselt werden, was eine Erhöhung der effektiven Masse zulässt. Das originale SME-Headshell wiegt nur um die 7g, während ein Headshell von Clearaudio oder Orsonic durchaus doppelt soviel oder sogar mehr wiegen kann.

Sollten Sie also z. B. einen 3009 Series II (eff. Masse 12,5g mit original Headshell) mit einem sehr hart aufgehängten MC betreiben, welches am besten mit einem schweren Tonarm harmoniert, so tauschen Sie einfach das SME-Headshell gegen ein schwereres aus - schon liegt die eff. Masse bei satten 16g oder mehr.

Zu den Systemen : viele TD 124 wurden in den Sechzigern mit Shure-Tonabnehmern betrieben, und die V15-Reihe klingt auch sehr gut (ich selbst hatte die IIer- und die IIIer-Variante).

Ein klassisches MC vom Schlage eines Ortofon SPU, EMT oder Denon DL 103 halte ich persönlich aber für die beste Wahl, insbesondere in Zusammenarbeit mit den SME-Armen der Series II bzw. R.

Ein paar Worte noch zum Einfluß des Stahltellers auf die Magnete in den TA-Systemen :

Thorens selbst hat sich der Problematik angenommen und empfiehlt z. B. den Einsatz vom Decca FFSS nur in Verbindung mit dem nichtmagnetischen Plattenteller, der als Zubehör lieferbar war (selten anzutreffen).
Und tatsächlich ist es schon beeindruckend, wenn man z. B. ein DL 103 mal locker an den Stahlteller dran”kleben” kann.

Trotzdem ist das Betreiben dieser Systeme kein Problem, wenn man zwei Dinge beachtet :
1. immer den Alu-Subteller verwenden (es mag “Puristen” geben, die ihn weglassen, aber eine der besten Einrichtungen des TD 124, die Schnellstop-Einrichtung zum bequemen Plattenwechsel ohne Ausschalten des Gerätes, funktioniert sowieso nur MIT diesem Subteller.
2. zusätzlich zur Originalmatte z. B. eine etwa 3 bis 4mm starke Korkmatte oder einen Glasteller, ggf. mit zusätzlicher Filz- oder Korkauflage auflegen.

Der Trick besteht nämlich lediglich darin, den Abstand der Magnete zum Stahlteller zu vergrößern - also eine zusätzliche Schicht unter die Platte zu legen.

So funktioniert auch ein SPU einwandfrei, und 4g Auflagekraft sind 4g und nicht mehr.

So, das war’s. Ich hoffe, dass meine Ausführungen hilfreich sind. Ergänzungsvorschläge und ggf. Hinweise auf Fehler bitte ich mir per eMail zukommen zu lassen.

Danke.

Haftungsausschluß :
Alle Ausführungen habe ich nach bestem Wissen und Gewissen und nach eigenen Erfahrungen niedergeschrieben, und ich möchte explizit darauf hinweisen, dass ich keinen technischen Background habe und natürlich keine Garantie geben kann, dass die genannten Massnahmen zum Erfolg führen.
Für Schäden an Mensch und/oder Material kann ich keine Haftung übernehmen.

Und bitte : vor Manipulationen an elektrisch betriebenen Geräten
unbedingt den Netzstecker ziehen !

> Holger Trass 2003-2005 <


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